Der 1. Mai als "internationaler Tag der Arbeit" geht auf die Arbeiter:innenbewegung des späten 19. Jahrhunderts zurück. Am 1. Mai 1886 demonstrierten in den USA hunderttausende Arbeiter:innen für den Achtstundentag. Der Internationale Arbeiterkongress erklärte den 1. Mai drei Jahre später zum internationalen Kampftag der Arbeiterbewegung, um für Arbeiter:innenrechte einzustehen. Viele Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich sehen, wurden seitdem hart erkämpft. Gleichzeitig schuften weiterhin Millionen von Menschen weltweit unter unmenschlichen Bedingungen im Bergbau, auf Plantagen oder in Textilfabriken und werden für ihre Arbeit ausgebeutet.
Unter dem Titel „der Hafen als politischer Ort“ organisierten wir am 1. Mai eine Fahrradtour durch den Mannheimer Hafen, um auf die globalen Verbindungen zwischen unserem Wirtschaftssystem, unseren Lieferketten und die Menschenrechtsverletzungen deutscher Unternehmen aufzuzeigen. Die Stationen waren vielfältig: Zwei Expert:innen berichteten von ihrer Arbeit als NGO in der Demokratischen Republik Kongo und den gefährlichen und unmenschlichen Bedingungen im Bergbau. Das Bündnis EndCement zeigte vor dem riesigen Kran von Heidelberg Materials die Verstrickungen des Unternehmens in die besetzten Gebiete in Palästina ebenso wie den zerstörerischen Kalkabbau in Indonesien auf. Mit dem eindrucksvollen Blick auf das Gelände der BASF berichteten wir, was das Unternehmen aus Ludwigshafen mit dem Massaker in einer Platinmiene in Südafrika zu tun hat. Und im Regattahafen sprachen wir über die Arbeitsbedingungen in der Binnenschifffahrt. Aufgrund der guten Rückmeldungen wollen wir am 7. September eine ähnliche Radtour durch den Mannheimer Hafen organisieren.