Vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2024 hat die KASA das Projekt „Globale Partnerschaft für Entwicklung am Beispiel der Handelspolitik zwischen der EU und den Ländern Afrikas“ durchgeführt.
Dieses Projekt verfolgte das Ziel, das Bewusstsein um die Bedeutung der Handelspolitik für Entwicklungsprozesse am Beispiel der afrikanischen Länder voranzubringen. Diese Länder haben einen geringen Anteil am Welthandel, die Exporte der am wenigsten entwickelten Länder in Industrienationen stagnieren seit Jahrzehnten, obwohl sie seit 2001 über die Initiative "Every Thing but Arms" zoll- und quotenfrei in die EU exportieren dürfen. Ihre wenig erschlossenen nationalen und regionalen Märkte stehen unter dem Druck von Konzernen aus reicheren Industrie- und Schwellenländern, die sie als Absatzmärkte nutzen. Für all diese (Fehl-) Entwicklungen gibt es Gründe, die nicht zuletzt in der Handelspolitik der EU gegenüber den afrikanischen Ländern auszumachen sind. Dabei herrscht Konsens darüber, dass Entwicklung nur möglich sein kann, wenn etwa Handelspolitik sich kohärent zu den entwicklungspolitischen Zielen verhält. Die SDGs haben dies erkannt und haben im SDG17 zur globalen Partnerschaft für Entwicklung eine Reihe von Maßnahmen empfohlen. Damit diese umgesetzt werden können, ist ein öffentlicher Druck notwendig. Doch wird der afrikanische Kontinent in handelspolitischen Zusammenhängen oft vergessen. Deswegen will dieses Projekt sowohl im Bereich der Schulbildung als auch in der Erwachsenenbildung Maßnahmen konzipieren und umsetzen, die dazu beitragen, dass der Afrikanische Kontinent stärker wahrgenommen wird und dabei die Weichenstellungen für gerechte Handelsbeziehungen thematisiert.
Finanziert wurde es von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Mit einem Newsletter wurde nun Ende Juni das Projekt abgeschlossen. Dieser Newsletter will Interessierten Informationen über die handelspolitischen Entwicklungen in Afrika und/oder im Zusammenhang mit dem afrikanischen Kontinent übermitteln. Wie die drei anderen zuvor hat sich auch diese letzte Ausgabe hauptsächlich auf zwei Themen konzentriert, die die handelspolitische Aktualität in Afrika prägen: Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen afrikanischer Länder und Regionen mit der EU (EPAs) und die Panafrikanische Freihandelszone (AfCFTA). Der Newsletter ist unter dem folgenden Link nachzulesen:
https://www.kasa.de/publikationen/detail/newsletter-handelspolitik-1-2024-1
https://www.woek.de/publikationen/detail/newsletter-handelspolitik-2-2024-1
Der Newsletter ist eine der Maßnahmen für die Informationsarbeit im Rahmen dieses Projektes. Daneben wurden 2022 und 2024 zwei Handelskonferenzen für ein Fachpublikum organisiert.
Die Dokumentation der Handelskonferenz vom Dezember 2022 ist hier zu finden:
HK_Dokumentation.pdf.
Neben dieser Informationsarbeit beinhaltete dieses Projekt auch eine klassische Bildungsdimension.In diesem Rahmen ist eine Unterrichtsbroschüre zur Handelspolitik für die Sekundarstufe zwei entstanden, die im Projektzeitraum an vier verschiedenen Schulen erprobt wurde: KASA_Unterrichtsmaterial.pdf.
Darüber hinaus beinhaltete dieses Projekt auch eine Advocacykomponente. Lobbygespräche wurden mit Vertreter:innen vom BMZ, der EU-Kommission, mit Mitgliedern des deutschen Bundestages und des EU-Parlaments durchgeführt. Der Abschluss dieses Projektes bedeutet keineswegs das Ende der Arbeit der KASA zur Handelspolitik. Die Erkenntnisse und Impulse aus diesem Projekt fließen in Arbeitsprozesse ein, die bei der KASA die Projektlogik überdauern.