Anfang Mai startete die Werkstatt Ökonomie zusammen mit der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) das Projekt „Kirchengemeinden auf dem Weg in die Transformation“. Darin vernetzen sich Kirchengemeinden, GWÖ und die Werkstatt Ökonomie, um gemeinsam einen Beitrag zur Transformation zu leisten, zum Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft hin zu globaler Nachhaltigkeit.
Besonders der Blick auf unsere Wirtschaftsordnung ist wichtig, weil die Bedürfnisse und gesellschaftlichen Werte wie Gerechtigkeit, ökologisches Gleichgewicht und Kooperation bei den vorherrschenden wirtschaftlichen Kennzahlen wie Gewinn, Rendite und Bruttoinlandsprodukt systematisch ausgegrenzt werden.
Auch die historisch gewachsenen, extremen ökonomischen Machtasymmetrien, welche die Entwicklungschancen benachteiligter Gruppen, insbesondere im Globalen Süden, erschweren, werden durch unsere Wirtschaftsordnung verstärkt. Wenn die Transformation gelingen soll, dann bedarf es eines systemischen Lösungsansatzes, wie ihn u.a. die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) anbietet.
Die GWÖ hat eine ethische, ökologisch nachhaltige und sozial gerechte globale Wirtschaftsordnung zum Ziel. Ihr liegt ein wertebasierter und ganzheitlicher Ansatz zugrunde. Das Wohl von Menschen und Umwelt (Gemeinwohl), ein gutes Leben für alle, wird zum obersten Ziel des Wirtschaftens.
Zusammen mit Kirchengemeinden wollen wir die christlichen Leitbilder mit dem Ansatz der GWÖ im wirtschaftlichen Zusammenhang anwenden. Wir wollen in einem ersten Schritt mit Vorträgen und Workshops über den Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie sowie Handlungsmöglichkeiten für Gemeinden informieren.
In einem zweiten Schritt möchten wir sie befähigen, gemeinsam mit anderen Kirchengemeinden sich auf den Weg zu machen, bzw. ihr bestehendes Engagement zu verstärken und (weitere) konkrete Schritte zu gehen.
Wenn Sie in einer Kirchengemeinde aktiv sind und Interesse an diesem Thema haben, dann melden Sie sich und lassen Sie uns gemeinsam in einem Gespräch ein mögliches weiteres Vorgehen klären.
Der Autor
Joachim Langer, Geograph, seit 2015 aktiv für die Gemeinwohl-Ökonomie v.a. in der Region Rhein-Neckar. Bis 2018 über 20 Jahre in der „klassischen Wirtschaft“ tätig gewesen. Vielfältige Erfahrungen – mit dem Fokus auf Dialog und Beteiligung – in den Bereichen Beschäftigungsnetzwerke, Regionalentwicklung, Schule-Wirtschaftskooperation und Infrastruktur-Entwicklung gesammelt. Seit Anfang Mai ist er freier Mitarbeiter der Werkstatt Ökonomie im Projekt „Kirchengemeinden & Transformation“.
„Mit meinem Sprung in die Selbstständigkeit (2018) möchte ich die Gemeinwohl-Ökonomie voranbringen, möchte mit vielseitigem Engagement vor allem in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Bildung einen Beitrag für die Transformation leisten und dazu motivieren, konkrete Schritte beim Umbau unserer Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen.“