Klaus Heidel in den Ruhestand verabschiedet

Klaus Heidel

Mit dem Ausscheiden von Klaus Heidel geht am 31. Dezember für die Werkstatt Ökonomie, wenn nicht eine Epoche, so doch ein Abschnitt zu Ende, den er in vielerlei Hinsicht geprägt hat. Klaus Heidel war Initiator und Impulsgeber, nicht nur für die Gründung der Werkstatt Ökonomie in den frühen 1980er Jahren, sondern auch für viele ihrer Projekte und Arbeitsbereiche. Die Kampagne gegen Kinderarbeit in der Teppichindustrie, der Global March Against Child Labour, Social Watch Deutschland, das Jahrbuch Gerechtigkeit und zuletzt der Ökumenische Prozess „Umkehr zum Leben“ wurden von ihm angestoßen und/oder wesentlich mitgestaltet. Auch für die Gründung der KASA gab er Mitte der 90er den Anstoß.

Ende November wurde Klaus Heidel mit einem Gottesdienst und einer Feier im Kreis seiner Kolleg*innen, seiner Familie und zahlreicher Wegbegleiter*innen gewürdigt und verabschiedet. Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen der Suche nach der „Umkehr zum Leben“, des Fragens und Hörens, wie wir leben können als Teil der Schöpfung, aber auch – vorgetragen von Lothar Elsner und Helmut Törner-Roos – des Dankes und einer sehr persönlichen Bitte um Gottes Segen für die Zeit des Loslassens.

In seinem anschließenden Vortrag „Hoffnung wider allen Augenschein. Sieben Thesen vom prophetischen Trostamt der Kirche im Anthropozän“ schlug Klaus Heidel einen weiten Bogen von den Herausforderungen des Anthropozäns für die Menschheit über den notwendigen kulturellen Wandel bis hin zu seinem Verständnis von Theologie und Kirche in diesem Kontext. Die Rede steht unten zum Download zur Verfügung.

In seiner Reaktion warf Ulrich Fischer, Mitbegründer der Werkstatt Ökonomie und ehemaliger Landesbischof, unter anderem einen Blick zurück in die Anfänge der Werkstatt Ökonomie, seine andauernde Begleitung von deren Arbeit bis heute, die Impulse, die er daraus mitnahm für seinen Dienst in der Kirche, – und auf die Widerstände, die dabei doch immer wieder und immer noch zutage traten.

In einigen persönlichen Grußworten wurde die Arbeit von Klaus Heidel in unterschiedlichen Kontexten eindrucksvoll gewürdigt, verbunden mit der Zuversicht, dass er viele Menschen bewegt hat, die seine Anliegen weitertragen, und dem Wunsch, er möge einen Ort finden, um auch im „Ruhestand“ seinen Sachverstand, seine Kreativität und sein Engagement wirksam einbringen zu können.