Der heutige Rohstoffverbrauch ist weder nachhaltig noch gerecht und bringt vielfältige soziale und menschenrechtliche Probleme mit sich - vor allem im Globalen Süden, wo der Großteil der Rohstoffe abgebaut wird. Deutschland ist als einer der fünf größten Rohstoffverbraucher der Welt in hohem Maß von Importen aus dem Ausland abhängig, die zum Beispiel zum Bau von Autos, Gebäuden oder Elektrogeräten benötigt werden. Und der Bedarf an Rohstoffen steigt weltweit dramatisch an. Während Länder im Globalen Süden die Ressourcen abbauen und unter den sozialen und ökologischen Folgen leiden, findet der Verbrauch und die Wertschöpfung und der Profit bei uns im globalen Norden statt. Wir externalisieren die sozialen und ökologischen Kosten in die rohstoffreichen Regionen der Welt und sehen hier klare koloniale Kontinuitäten in unseren Rohstofflieferketten. Daher brauchen wir eine Rohstoffwende, um erstens den Ressourcenverbrauch auf ein global gerechtes Maß innerhalb planetarer Grenzen zu verringern. Zweitens braucht es verpflichtende und sanktionierbare Regelungen für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in den globalen Rohstofflieferketten. Und drittens müssen Kolonialer Kontinuitäten sichtbar gemacht und beendet werden.
Schwerpunkte & Projekte

Netzwerk Rohstoffgerechtigkeit Baden-Württemberg
Im Netzwerk Rohstoffgerechtigkeit Baden-Württemberg setzen wir uns gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren für eine Rohstoffwende im Land ein. Wir fördern Austausch, Fortbildung und gemeinsame Aktionen, um mehr Gerechtigkeit im Umgang mit Ressourcen zu erreichen. Gemeinsam erarbeiten wir Forderungen, die wir an die Politik herantragen und machen Bildungsarbeit. Alle, die unsere Ziele teilen, sind herzlich willkommen!
BASF & Platin aus Südafrika
Mit den Witwen und ihre Geschichten des Massakers von Marikana 2012, bei dem 34 Minenarbeiter von der Polizei erschossen wurden hat alles angefangen. Als Hauptkäufer des Platins aus Südafrika trägt die BASF Verantwortung an den katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen, die zu dem Massaker führten. Seit 2015 sind wir als „Plough back the fruits“ Kampagne bei den BASF HV aktiv und fordern Wiedergutmachung. Dieser Fall war ein Beispiel der Kampagne für ein deutsches Lieferkettengesetzt und ein Beispiel für Rohstoff-Un-Gerechtigkeit: Platin sorgt im Kat bei uns für besse Luft, während der Abbau in Südafrika für katastrophale Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Minen und für Umweltverschmutzung verantwortlich ist.